erscheint im August 2022
180 Seiten.
zahlreiche s/w Abbildungen.
Im November kam es zu einer folgenschweren Krise im französischen Frauenfußball. Nachdem zunächst die Cadettes de Gascogne den Verband im Streit verließen folgte im November Fémina und bereitete die Gründung eines neuen Frauensportverbandes vor. Zudem wurde eine eigene Pariser Meisterschaft im Frauenfußball initiert, an der ausschließlich Fémina, les Cadettes und deren Farmteams teilnahmen. Auch der eigene Verband wurde von den meisten französischen Frauensportclubs nicht als Alternative zur F.F.S.F. wahrgenommen, weswegen im Frühjahr und Sommer erfolgreiche Schritte unternommen wurden um die beiden Kontrahenten wieder zusammenzuführen.
Olympique du Patin war mit dem Ausscheiden Féminas alleiniger Favorit auf die Meisteschaft. Allerdings rüstete im Laufe der Saison Nova Fémina stark auf und wurde zu einem ebenbürtigen Konkurrenten Olympiques, dem Club von Violette Morris. Nachdem der Coupe de la Francaise noch relativ sicher von den "Vertes" (Olympique) gewonnen werden konnte, brachte das Finale der Meisterschaft keinen Sieger und musste wiederholt werden. Die Wiederholung wurde zur Makulatur, da Nova Fémina wegen der Vorkommnisse während eines Propagandaspiels disqualifiziert wurde. Olympique wurde zum Meister erklärt.
Die zweite Jahreshälfte war die international aktivste in der französischen Frauenfußballgeschichte - und dies obwohl es zum einzigen Mal zwischen 1924 und 1937 kein Länderspiel gegen Belgien gab (auch in Belgien gab es eine Verbandsspaltung). Dafür waren die Clubs umso emsiger. Bemerkenswert war vor allem die auf Initiative des belgischen Clubs Atalante de Jette erolgte Gründung einer bi-nationalen Liga an der als französischer Vertreter Lille teilnahm. Auch das internationale Osterturnier in Brüssel war eine echte Innovation. Zudem spielten auch Nova Fémina und die Cadettes gegen ihre belgischen Kolleginnen von Brussels Femina Club und schließlich begab sich Fémina im Mai auf große Tour ins Vereinigte Königreich.